EM - Halbfinale

*English text below*

Copyright: Detlev Seyb/ Rudern.de
Wenn nur dieser Wind nicht wäre... beim Wachrudern lege ich nach nur einer Runde an, weil mich die Seitenwelle viel Kraft kostet, die ich mir für später aufheben möchte. "Dat hat sich bestimmt scheiße anjefühlt. Sah aber besser aus als bei den zwe Booten die da vor dir die Strecke runterjekommen sind." Na immerhin, Danke Hertie, das motiviert! Eines ist klar: "Et jibt heute drei wichtige Themen fürs Rennen: erstens Abdruck, zwetens Abdruck und drittens Abdruck" - Es geht, für den Ruderlaien also darum, den Durchzug möglichst mit einer Kraftspitze abzuschließen und das Blatt dann möglichst schnell und weit aus dem Wasser zu bekommen, bevor einem der Wind das Wasser wieder von hinten übers Blatt pustet.


Ich habe das vermutlich einfachere Halbfinale erwischt und darf mich mit Zypern, Dänemark, Schweden, Holland und Polen um die drei zu vergebenden Finalplätze streiten.

Am Start weht heftiger Seitenwind, der mich nach dem "Attention!" nochmal eben um ungefähr zehn grad nach Backbord dreht, so dass ich nochmal versuche, schnell zu korrigieren und prompt als die Ampel auf grün springt mit dem Backbordskull nicht im Wasser bin.

Am Start komme ich ganz gut mit und kann mir im dann im Laufe der zweiten 500m eine knappe Länge Vorsprung vor Däemark, Zypern und Schweden erarbeiten, die hnter mir um die Plätze zwei und drei kämpfen. In so einer Situation heißt es vor allem: wach bleiben! Es passiert nicht selten, dass zwei Boote so erbittert um eine Platzierung kämpfen, dass sie dabei das davor liegende Boot noch überholen. Ich konzentriere mich aufs sauber Rudern (und natürlich den Abdruck) und streue immer dort, wo's gerade mal nicht so wellig ist einen Spurt ein. Meine Strategie geht auf und ich kann meinen Vorsprung ins Ziel retten.

Im Nachhinein muss ich sagen: so schlecht war das Wetter dann doch nicht... bei den Bedingungen entscheidet sich dann halt doch, wer zwei Stöcke festhalten kann und wer rudern kann.

Das andere Halbfinale hat der Wind gehörig durcheinandergewirbelt: Die Britin landet nur auf Platz 3, Irland ist raus, Österreich ebenso. Die Russin gewinnt kanpp vor der Ruderin aus Litauen.

Die Finalaufstellung wird also echt mal ganz spannend und die Medaillienvergabe wohl sehr windabhängig... mal sehen was das morgen gibt.

Nachmittags wollte ich eigentlich noch ne lockere Runde drehen, aber der Wind ist immer noch recht heftig, so dass Hertie mich aufs Hollandrad setzt und zwei Runden um den See radeln lässt. Danach sind die Beine etwas laktatfreier und der Kopf durchgepustet. - Ich freu mich auf morgen!

ERC - Semi Final

Copyright: Detlev Seyb / rudern.de
If there wouldn't be this much wind... I only row one round to wake up, as the waves coming across the river are quite exhausting and I will definitely need my power for the semi.
Hertie tells me that, though it must have felt horrible it was looking way better than what some other boats out on the lake were doing. One thin is clear: the important point for today will be to get the blades out of the water before the cross/tailwind is blowing water onto them.

I have the supposedly easier semi-final and fight against Cyprus, Denmark, Sweden, the Netherlands and Poland for one of the tree A-Final positions.


There's some heavy crosswind at the start which turns my boat around by some ten degrees right after the "Attention!". I'm still trying to correct at the green signal, so that I do my first stroke without having my portside oar in the water.

Nevertheless, I'm well in the field after the first few strokes and can achieve an almost one-length lead during the second 500m. Behind me, Cyprus, Denmark and Sweden are fighting for the remaining two final positions. This means: stay attentive! It happens quite that two boats fighting for the second position finally overtake the leader. I concentrate on rowing with an accurate technique and try to do some sprints where the crosswind is not too heavy. My strategy seems to work and I can preserve my lead until the finishing line.

With the wisdom of hindsight I have to admit that probably the weather was not so bad at all...


The other semi has been deranged a lot by the wind and waves, so that the fast british rower is only third, Ireland and Austria are out, and we will see Russia and Lithuania in the A-Final.


So the line-up will be pretty special tomorrow  and the medal positions will be depending on the wind - I'm pretty excited about the outcome!

In the afternoon, I had actually planned to have another short training session, but unfortunately the wind was still blowing so that Hertie decided to let me cycle around the lake - a brilliant idea! Now my mind is free, my legs are more relaxed and I'm looking forward to tomorrow!

EM - Vorlaufergebnisse


*English text below!*

Nette Strecke - tolles Wetter // nice venue - and wonderful weather


Der Vorlauf ist gerudert - und gewonnen, so viel kann ich an dieser Stelle wohl schon verraten.

Für mich ist die EM Premiere in dreierlei Hinsicht: meine erste EM, das erste mal im Einer und das erste mal ohne meinen Heimtrainer Markus. Entsprechend aufgeregt war ich auch am Anreisetag, aber nach einer Weile vor Ort habe ich dann gemerkt, dass
  • ich auf dem Flug nicht vergessen habe wie man Einer fährt
  • alle anderen auch nur mit Wasser kochen
  • Hertie auch ein verdammt cooler Trainer ist (und lauter schreien kann als man das je von ihm erwarten würde).
Wie gesagt, heute war der Vorlauf dran. Wie immer auf internationalen Veranstaltungen eine schwierige Sache, weil man echt keine Ahnung hat, wie die anderen so drauf sind. Ich durfte mich im dritten Vorlauf mit der Polin, der Dänin und der Irin messen.

Ein bisschen nervös bin ich am ersten Tag noch // still a bit nervous on the first day (copyright: Detlef Seyb, rudern.de)
Das Rennen verlief soweit ganz zufriedenstellend, auch wenn ich hinten raus ganz schön mit der Irin zu kämpfen hatte - aber wenn ich bei 1300m vorne liege, habe ich einfach keine Lust mich noch überholen zu lassen, selbst wenn Platz 3 fürs Halbfinale völlig ausreichend gewesen wäre...

Weitergekommen sind außerdem aus dem ersten Lauf die Britin (mit einer Wahnsinnszeit), die Schwedin und die Zypriotin. Aus dem zweiten Lauf haben sich die überraschend starke Russin, die Niederländerin und die Österreicherin qualifiziert. Ergebnisse zum Nachlesen gibt es hier.
Morgen geht's dann mit dem Halbfinale weiter - Setzungen gibt es bisher noch nicht, der Hoffnungslauf ist noch nicht gefahren. Egal wie die Setzung aussieht: einfacher wird das nicht. Heute war schon ziemlich Vollgas, morgen muss es noch schneller werden...


European rowing championships - heat results

I've raced - an won - the heat, but let me start from the beginning:

This years' european championships are something completely new for me, as it is the first time that I compete on the europeans, it's the frist time that I race in the single on an international top-class event and it's the first time ever that I had to leave my coach Markus at home. I was correspondingly nervous on the first day, but after a while I realized that:
  • I did not forget how to row the single during the flight
  • Everyone else here is just putting his pants on one leg at a time.
  • Hertie, the coach of the double, is also quite a cool guy (and can shout louder than I had ever expected...)
As mentioned before, the heats have taken place today. Like always on international competitions, you can never tell how fast the others might be. (The good thing is they don't know a lot about you either.) I was racing in the third heat against Poland, Denmark and Ireland.

The race itself was quite satisfying for me, although the Irish rower put me a lot under pressure on the last few meters - but after all, when you're on the first position after half the race, you don't want anyone to overtake you even if the third place would be absolutely sufficient.

Beside me, the British (superwoman... what an excellent time...), the Swedish and  the girl from Cyprus qualified from the first heat, and Russia, Netherlands and Austria from the second. The repecheage this afternoon will show who else will be in the semis tomorrow morning.

No matter whom I will compete against - I won't become easier...
(Copyright: Detlef Seyb / rudern.de)

EM 2015 - der Countdown läuft...

Es hat geklappt - ich bin dabei auf der EM!
Seit ein paar Tagen sind wir emsig am vorbereiten - also Training, Training, Training, dazwischen noch eben Urlaub beantragen (Danke, Chef!), das Boot mit Zusatzgewicht bestücken, die Skulls lackieren und tief im Kaffeesatz der internationalen Regatten der letzten Jahre wühlen und sich davon erhoffen, dass man irgendeine Idee bekommt, wie schnell die Gegnerinnen so sind.

Für alle Neugierigen, Fans und Daumendrücker hier die Eckdaten:

Die EM findet vom 29.-31.05 - also nächstes Wochenende - im polnischen Poznan statt. Auf der EM werden nur olympische Bootsklassen und olympische Ersatzklassen gefahren. Ich bin im Leichtgewichts-Fraueneiner (LW1x) gemeldet.

Entgegen anderer Versprechungen seitens der ARD wird es wohl doch keine Fernsehübertragung geben. Wie auch bei der WM steht euch aber in irgendeiner Form eine Liveübertragung auf worldrowing.com zur Verfügung.

Entsprechend des vorläufigen Zeitplans finden die Läufe meines Rennens zu folgenden Zeiten statt:

Vorläufe Fr. 09:45 - 09:50 - 09:55 (jeweils die ersten 3 Boote qualifizieren sich direkt fürs Halbfinale)

Hoffnungslauf Fr. 15:40 (die ersten 3 Boote qualifizieren sich fürs Halbfinale)

Halbfinals Sa. 10:10 - 10:15 (erste 3 Boote ins Finale A, hintere 3 Boote ins Finale B)

Finale B So. 09:10

Finale A So. 11:03

Folgende 13 Sportlerinnen sind in meinem Lauf am Start:

AUT - Stefanie Borsaccini
CYP - Anna Ioannou
DEN - Runge Holmegaard
GBR - Imogen Walsh
GER - Judith Anlauf
GRE - Thomais Emmanouilidou
IRL - Sinead Jennings
LAT - Olga Svirska
LTU - Sonata Petrikaite
NED - Mirte Kraaijkamp
POL - Katarzyna Welna
RUS - Anastasiia Ianina
SWE - Emma Fredh

Kaffesatzlesen dürft ihr selber :-P

Hügelregatta Essen

- for the English Version of this text, scroll down to the second heading - 
The universe, they said, depended for its operation on the balance of four forces which they identified as charm, persuasion, uncertainty, and bloody-mindedness.
-Terry Pratchett, The Light Fantastic
Wie so oft lief mal wieder alles anders als erwartet, aber letzten Endes doch ganz gut. ich hatte ja schon berichtet, dass ich kurzfristig nun doch wieder aus dem Zweier mit Marie aussteigen musste. Der ursprüngliche Plan wäre gewesen, dass ich gemeinsam mit Leonie Pieper, der Schlagfrau des letztjährigen WM-Vierers, zusammen fahre. Leider war sie eine Woche nach meinem Berlin-Ausflug immer noch krank, so dass wir uns kurzfristig dazu entschieden, wieder mal mit Katrin ins Boot zu steigen.
Es hätte mich schlimmer treffen können. Denn obwohl wir an jenem Wochenende alles andere als gute Trainingsbedingungen in Hamburg vorfanden - es begann mit einer Sperrung der Reiherstiegschleuse, ging weiter über stürmisches Wetter und endete mit einem geklauten Unterlegkeil für den Ausleger - gelang es uns letzten Endes doch, dort anzuknüpfen wo wir letztes Jahr aufgehört hatten.

Katrin scheint einfach die perfekte Partnerin für mich zu sein - ich kann nicht nur Rudern so wie ich will und sie macht alles perfekt nach, nein, glegentlich ertappe ich mich bei dem Gedanken: "So wollte ich immer schon mal rudern! warum bekomm ich das im Einer nicht hin?"


Trotz des vielen Zweierfahrens haben die Bundestrainer dann doch entschieden mich auf der ersten internationalen Regatta des Jahres, der Hügelregatta in Essen am Samstag im Einer antreten zu lassen. Am Sonntag würde ich dann - vorbehaltlich irgendwelcher wilden Ummeldeoptionen - mit Katrin im Zweier sitzen.

Eine faire und erfolgreiche Zweierselektion ist immer ein schwieriges Unterfangen und wird selbstverständlich nicht wirklich einfacher, wenn es dazu auch noch Sportlerinnen gibt, die sich Partout nicht zusammen ins Boot setzten wollen und sei es nur im Falle eines Einsatzes der Ersatzfrau.
Folgerichtig würde mein Einerrennen am Samstag die Möglichkeit sein, die Bundestrainer von meiner Eignung als Einerfahrerin und potenzieller Ersatzfrau zu überzeugen.

Aber zunächst mussten wir uns auf den Weg nach Essen machen.

Markus wurde am Freitag von einer derartigen Pechsträhne heimgesucht, dass wir schon frotzelten, dass das wohl sein müsse damit ich am nächsten Tag nur noch Glüc haben würde. Zunächst hatte die Postfiliale, wo er sieben Pakete abschicken wollte nur noch 2 Paketmarken da, dann steckte er auch noch im innerstädtischen Verkehr in Downtown Heimfeld fest. Nachdem er mich schließlich mit einer guten Dreiviertelstunde Verspätung zu Hause eingesammelt hatte mussten wir auf der Autobahn nochmal umdrehen, weil er nach dem Tanken leider das Bezahlen völlig vergessen hatte.

Essen ist nun wirklich die Regattastrecke die ich am allerwenigsten leiden kann. Die Strecke - ohne jedwede Verankerung zum Ufer hin mitten auf dem Baldeneysee schwimmend - gilt als eine der fairsten Regattastrecken Deutschlands. Wobei fair in dem Falle bedeutet, dass die Bedingungen auf allen acht Bahnen gleich unterirdisch sind. Meinen persönlichen Minusrekord habe ich auf der Hügelregatta 2013 aufgestellt, wo ich nach 11:50 überraschenderweise doch endlich das Ziel erreichte. Darüber hinaus verteilen die rheinischen Frohnaturen gerne Fähnchen auf massiven Stahlbojen wie Konfetti über den See - unfallfrei am Start angekommen zu sein ist eine echte Erleichterung.

Aber nun zurück zu den Geschehnissen am Wochenende:
Nachdem für mein Rennen insgesamt 13 Boote am Start waren, gab es Vormittags einen Vorlauf. Die Regatta war tatsächlich auch sehr international besetzt, so dass ich gleich schon mal gegen Holland, die Schweiz, Großbritannien und Uruguay randurfte. 
Das  Wetter war für essener Verhältnisse sogar erstaunlich gut - beständiger Gegegenwind, ein paar Wellen aber immerhin kam das Wasser nicht mit Wucht von allen Seiten gleichzeitig.

Nachdem ich so lahm wie immer losgefahren war und mich zu meiner Überraschung immer noch mitten im Feld wiederfand konnte ich mir im Streckenverlauf einen Vorsprung einfahren und diesen auch bis zur Ziellinie vor der Britin Brianna Stubbs verteidigen.

Das Finale ging ganz gut los, so dass mich erst ein Krebs auf Streckenhälfte dazu ermuntern musste, mich auf meine Schlagstruktur zu konzentrieren. Letzten endes konnte ich mich aber doch durchsetzen und einen riesigen Klunker von Medaille abholen.
 
Ein paar Stunden später fuhren wir zur Regattastrecke zurück um uns das Duell der beiden Zweier anzuschauen.

Ich denke dass niemand vorher daran gezweifelt hätte, dass Marie und Fini ernstzunehmende Gegnerinnen für Anja und Lena sind, aber damit, dass sie vier Bootslängen vorneweg fuhren war nun echt nicht zu rechnen. Das Nominierungskriterium für die EM, "deutliche Führung", das vorsichtshalber nicht weiter spezifiziert worden war, hatten sie damit aber auf jeden Fall erfüllt.
Das gilt doch als eindutige Führung, oder?// It's a clear lead, isn't it?
Der Sonntag ist mit allen interessanten Booten in einem Rennen recht schnell erzählt - Katrin und ich haben leider gegen den Rest kein Land gesehen und waren auch nicht so richtig zufrieden damit, wie wir gerudert sind.
Am vorderen Ende des Feldes hat sich die Ordnung nochmal umgedreht, wenn auch nicht so deutlich wie am Samstag - Anja und Lena retteten sich mit 1,8s Vorsprung vor Marie und Fini ins Ziel. Letzere bleiben aber trotzdem für die EM nominiert.
Und ich? Hoffe dass die FISA es dem Deutschen Ruderverband gestattet, mich im Einer nachzumelden. Nominiert bin ich.

 

 

International Hügelregatta Essen

 

The universe, they said, depended for its operation on the balance of four forces...

As always, everything was about to start differently than expected, somewhat chaotic but still somehow not so bad.
After the sudden loss of my double partner Marie (who was unfortunately right after a few training sessions faster with Fini than with me, even though we had spent a two-week intensive training  camp in March), the next possible double partner, Leonie Pieper (on stroke in last years' four) had caught some kind of serious illness. 

...which they identified as charm,...

Finally I found myself in the double with Katrin again - could have been definitely worse.Though we found everything but no perfect training conditions last weekend in Hamburg (Wind and more wind, no access to our usual training area in the port and finally a stolen part of one of our riggers), we were able to continue our training right where we had stopped it last year. Amazingly, I sometimes have the feeling that with Katrin sitting in the bow I can not even row like I want - I happen to find myself noticing that I'm actually rowing like I always wanted to and never got to that point before in the single.
Nevertheless, the responsible coaches decided that for the 1st international Regatta this year - the Hügelregatta in Essen - I should start in the single on Saturday, and probably in the double with Katrin on Sunday.

...persuasion,...

Double selection is always delicate and becomes even more complicated when the two fastest rowers are not willing to sit in the same boat - not even in case one of them acts as the spare. To conclude, the single race on saturday would be my chance to persuade the resposibles that I'm a good alternative for the single - and simultaneously spare - position.

But first of all, we had to get there.

Markus had an incredible run of bad luck on Friday which started with a post office out of stamps and some inner city traffic jams delaying our departure by almost one hour. Later on, we had to return to the fuel station on the motorway, as he'd simply forgot to pay the bill.
I tried to make myself believe that Markus had simply absorbed all the bad luck in the atmosphere around us, which would allow me to have all good luck on my side the next day.

Essen is actually the regatta course that I like least - people say it's one of the fairest lanes that we have, as it is entirely situated in the middle of a great lake. In consequence this means that usually the conditions are equally bloody throughout all eight lanes. I set my personal all-time low in Essen in 2013, when it took me 11:50min to complete the 2000 metres in the single.
Moreover, the people in Essen like big, solid buoys which they spread over the lake like confetti - the way to the start can already become a challenge.

Back to the event last weekend:
As there were in total 13 participants for my race, I had to race a heat in the morning and hopefully the final in the early afternoon.
"International" is to be taken literally in the case of the Hügelregatta, so that I found myself racing against boats from the Netherlands, Switzerland, Great Britain and Uruguay in the heat.
Weather was pretty okay for Essen - some headwind and some waves, but no additional water from above and all in all rowable conditions.

I started as slowly as always and was quite surprised to find myself still well inside the field. In the course of the race I was able to make it to the first position and to extend my lead so that I finished the heat a comfortable boat length ahead of Brianna Stubbs from GB.

Though the final was not as smooth (caught a crab im the middle of the race...), I could prevail and won the race in front of Deggendorfs Ladina Meier and the two British boats.

...uncertainty, and bloody-mindedness.

Later that day, we returned to the regatta course to see how Marie and Fini would perform against last years' double Lena Müller/ Anja Noske.
Nomination criterion for the european championships would be a "souverain lead", though they had refused to further specify the term. 
I do not know anyone in the leightweight womens' perimeter who would have doubted that Marie/ Fini would be a serious threat to Anjas and Lenas surpremacy but I guess no one had ever expected the demonstration of power which was enrolling in front of our eyes. Not only did they lead the race - they were lenghts ahead! Almost 10seconds were seperating both doubles on the finishing line.

Glückliche Gewinnerinnen im 2er// Happy winners of the double.

The course of events on Sunday is told quicker - the race was quite a dissappointment for Katrin and me. Suppose we expected too much from ourselves, did not really find our rhythm during the first half of the race and finished in fourth position.

The order on the tip of the field was reversed, though not as clearly as the day before with Anja/ Lena finishing 1,8 seconds ahead of Marie/ Fini. 
Still, this means Marie and Fini are going to compete in the double on the european championships - my congratulations! And me? I'm still hoping that the FISA will allow the german rowing federation to make a late registration for me in the single. If they do so, see you in Poznan on 29th May.

Hinfallen, aufstehen, Krone richten, weitermachen.

Aufgrund der Ergebnisse der Kleinbootmeisterschaft und nach einiger Diskussion hatte sich die Trainerschaft dazu durchgerungen, nochmal zur Zweierselektion zu laden. Selektion war in sofern relativ, als dass Lena und Anja zwar dabei waren, aber an ihrem Zweier zum Leidwesen aller anderen Finalistinnen erstmal nicht zu rütteln ist.
Also war Sinn des Wochenendes, herauszufinden welche der übringen drei deutschen Finalistinnen - also Fini, Leonie und ich, mit Marie das schnellste Konkurrenzboot ergeben würde.

Also alle auf nach Berlin. Leider war Leonie krank, so dass Marie letzten Endes aus Fini und mir wählen durfte.

Freitagabend war dann schon klar, dass es wohl auf Fini hinausläuft. Ich habe gepackt und versucht, dass Schlachtfeld soweit möglich erhobenen Hauptes zu verlassen.

Soweit die Ereignisse in Kurzfassung. Es folgt der selbsstherapeutische Teil ;-)

Ich muss jetzt erstmal mit der Entscheidung umgehen. Einerseits ist es wahnsinnig enttäuschend, wenn man schon viele Trainingsstunden in ein Boot investiert hat und dann steigt die Partnerin mal eben für ein paar Einheiten mit jemand anderem ins Boot und stellt fest dass das viel besser klappt.
Aber letzten Endes habe ich niemandem etwas vorzuwerfen - am wenigsten mir selbst. Ich habe mein Bestes gegeben, und jeder der selbst schon öfters im Zweier gesessen hat weiß, dass es Boote gibt, die auf Anhieb funktionieren und solche, wo man nach wochenlangem gemeinsamen Training irgendeine Kompromiss-Schalgstruktur hinbekommt. Die Kombo Marie/Fini gehört zu erster Kategorie, Marie/ich, leider zu letzterer. Das bedeutet nicht, dass eine von uns beiden schlecht rudert. Wir rudern nur unterschiedlich und jede hat mit dem was sie da so tut den für sich optimalen Weg gefunden, schnell vorwärts zu kommen.

Fini war auf den Kleinbootmeisterschaften 0,6s schneller als ich - das ist an sich nicht viel, aber ich weiß auch, dass ich nicht hätte schneller fahren können (Den videomitschnitt vo,m Finale findet ihr inzwischen auf youtube. Ich war zufrieden mit meinem Rennen. Es sei Fini von Herzen gegönnt dass sie schneller war, und genauso gönne ich ihr, dass sie jetzt mit Marie im Boot sitzt.

Ich bin jedenfalls seit der Entscheidung so entspannt wie lange nicht mehr. Ich bin vom Verteidigungsmodus (das ist MEINE Partnerin) wieder in den Angriffsmodus (dann wollen wir doch mal sehen, ob Leonie und ich nicht doch auch ein schnelles Boot fahren können...) gewechselt. Es ist befreiend, nichts zu verlieren zu haben. Im Vierer sitze ich mindestens, alles andere ist Bonus.

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