Regattatermine für Schlachtenbummler

Was ich in Varese alles tolles gelernt habe könnt ihr euch dieses Jahr zu unterschiedlichen Terminen anschauen.


Die Regattasaison beginnt! Auf Wunsch eines einzelnen Herrn hier nochmal die Termine. Ich freue mich, wenn jemand Lust hat zum zuschauen vorbeizukommen. Am besten einfach anrufen, dann sag ich euch nochmal genauer, wo ihr hinmüsst und wann ich starte.

Nächste Woche geht es los mit Ergocup und Langstrecke in Leipzig. Das wird zum Zuschauen nur mäßig interessant, ist für mich aber der erste wichtige Schritt für die WM-Qualifikation. Ich hoffe mal, dass ich bis dahin wieder richtig fit bin, dieses Wochenende bin ich leider etwas am rumkränkeln...

Die Qualifikation für die Nationalmannschaft findet dieses Jahr bei den deutschen Kleinbootmeisterschaften in Köln vom 25.-27. April statt. Köln ist eine Strecke, bei der man gut zuschauen und auch mit Fahrrad oder Inlinern nebenher fahren kann. (Bitte nicht im Trainer-Peloton, die gucken nicht wo sie hinfahren.)

Weiter geht es dann mit der großen Bremer Ruderregatta am 10. und 11. Mai. Für mich ist das hauptsächlich zum Üben, aber auf der Regatta wird sehr viel los sein, weil von Kindern bis Masters dort echt alles vertreten ist.

Ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zur WM ist für mich dann die internationale Wedau-Regatta in Duisburg vom 16. - 18. Mai, bei der schonmal mögliche Mannschaftsboote für die WM getestet werden sollen. Auch Duisburg ist eine Strecke, bei der man Dank großzügiger Tribüne gut zugucken kann.

Die Weltmeisterschaften finden dann in der letzten Augustwoche in Amsterdam statt. Drückt mir die Daumen, dass das klappt!

Trainingslager in Anekdoten



Trainingslager kann man sich ungefähr so vorstellen: man nimmt einen feuchten Schwamm und drückt ihn gut aus. Dann dürckt man noch ein bisschen weiter, bis er ganz trocken ist. Und dann drückt man noch zwei Tage drauf rum, um sicher zu gehen, dass er auch wirklich ganz, ganz trocken ist.

Jasper ist fürchterlich müde und geht nach dem Mittagessen erstmal schlafen. Nach einer Weile wird er von Markus geweckt und fragt, wie lange es noch bis zum Abendessen dauert. "Noch 'ne Weile." sagt Markus.
Was Jasper nicht weiß: es ist acht Uhr morgens.

Es empfiehlt sich, vor der ersten Einheit frühstücken zu gehen. Dumm nur, wenn der Zimmerkamerad einen versehentlich einschließt, weil er denkt, man sei schon vorgegangen, und am Frühstückstisch noch so schlaftrunken ist, dass er nicht bemerkt, dass man fehlt.

Bei unserem Ausflug nach Milano wollen wir in den Dom. Ich muss leider draussen bleiben, denn ich trage Shorts. (Darunter trage ich eine blickdichte schwarze Strumpfhose.)

Große Verwirrung bei den Doppelvierer-Einheiten. Warum? Es sitzen im Boot: Judith, Judith, Gesa und Lisa (und der Trainer nuschelt ins Megafon.) Die Sportlerinnen mit dem Nachnamen anzusprechen ist spätestens bei den Belastungen im Einer auch keine besonders gute Idee, denn Lisa hat noch eine Zwillingsschwester.

Gegen Ende des Trainingslagers ist es nach wie vor warm und sonnig, die Sicht wird aber etwas trüber, und man sieht nicht mehr in die Berge. Es ist total lustig, die Sonne hinter dem Berg untergehen zu sehen, wenn man dern Berg nicht sieht...


Südwärts mit Hindernissen

Trainingslager. Endlich mal wieder. In den letzten zwei Jahren hatte sich mein Urlaub aus organisatorischen Gründen immer nur eine Woche mit den Hmaburger Ferien überschnitten, so dass ich zähneknirschend allein bei typisch hamburgischem Frühjahrswetter (Wind und noch mehr Wind) allein über die Elbe paddelte, während alle anderen in südlichen Gefilden die erste Frühjahrssonne und glattes Wasser genossen.

Weil ich ja nun seit Oktober Angestellte mit allen Pflichten, vor allem aber auch mit allen Rechten (und einem tollen Chef, der mit erlaubt hat 17 Urlaubstage aus der Ausbildungszeit mit ins neue Jahr zu nehmen) bin, kann ich dieses Jahr endlich mal wieder mit.
Also auf nach Italien... Bella Ittalia, Dolce Vita, Sonne und Gelati.... Wie man es sich so vorstellt. Dummerweise muss man auf dem Weg zu diesem Traumziel noch ein ganz anderes Land passieren: die Schweiz.

Es ist vier Uhr morgens. Seit über 9 Stunden sitzen wir im Kleinbus, einen riesigen Anhänger mit Booten und Fahrrädern im Schlepptau. Unterwegs haben wir noch zwei Mitfahrer in Karlsruhe rausgeschmissen und an der Tankstelle eine Kloschlangenparty veranstaltet ("Haben Sie hier ein Klo?" - "Ha scho. Hennd ihr kois dahoim?" - " Ja schon, aber..." - "Ihr passend do aber ned elle gleichzeidig nei...")

"Was chaben zie do dabei?"
 "Sportgeräte"
"Aha. Chaben zie Papiere für ihre Sportgerät?"
"Nein. Wir wollen die ja auch nicht verkaufen."
"Das chönnen wir so nicht nachvollziehen hier."
Die Grenzbeamtin trottet davon um ihren Kollegen um Rat zu Fragen.
"Isch guat so. Sie chönnen weiterfahren."

Und so zuckeln wir wieder los. Die nächste Horromeldung erreicht uns übers Radio. Die Autobahn Richtung Süden ist schneebedeckt. Andere schneebedeckte Straßen sind für Gespanne gesperrt. Wir gehen das Risiko ein und fahren weiter Richtung Gotthardtunnel. Vor uns fährt glücklicherweise ein Reisebus, in dessen Fußstapfen wir noch recht gut vorankommen. Davor leider ein paar Wohnmobile. Sie werden immer langsamer. Markus ist die Anspannung ins Gesicht geschrieben. Wenn wir jetzt stehen bleiben können wir nicht mehr losfahren. Nach unendlichen Kilometern in kaum mehr als Schrittgeschwindigkeit erreichen wir endlich das Nordportal des Tunnels. Geschafft. Im Tunnel kommen wir gut voran, bis wir plötzlich einen lauten Knall hinter uns hören. In der nächsten Nothaltebucht steht schon ein Auto. Wir quetschen uns daneben und sehen nach, was passiert ist. Bald stellen wir fest, dass einer der Reifen am Anhänger geplatzt ist. Eines ist klar: zum Reifenwechseln müssen wir erstmal raus aus dem Tunnel. Noch 6 Kilometer. Wir fahren in Schrittgeschwindigkeit wieder los und hören bald eine Ansage über das Radio, die uns darüber informiert, wie die Fluchtwege im Tunnel verlaufen. Kurze Zeit später stellen wir fest, dass keine Autos mehr von hinten kommen.

Bis der Pannendienst da ist, sind Anhänger und Bus von einer zentimeterdicken Schneeschicht bedeckt. Nach einer Stunde kann es weitergehen.

Am späten Vormittag erreichen wir Varese. Es regnet. Der See steht etwa einen Meter höher als sonst, deswegen sind die Bootsstege zum Land hin um etwa 10 Meter verlängert worden. Nachmittags legen wir ab zur ersten Einheit.

Es ist kalt und wellig, aber man kann bis in die Alpen schauen.


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