Judith trainiert... im Messboot

Über Analysemethoden kann man sich trefflich streiten. Manche glauben, die totale Vermessung des Sportlers sei der Schlüssel zum Erfolg, andere denken, dass man die Zeit, die für aufwändige Messungen draufgeht viel besser zum Trainieren nutzen könnte.
Na ja, Versuch macht kluch, wie man so schön sagt. Und diese Woche ist sowieso die FES aus Berlin in Hamburg, also haben wir beschlossen, einmal Messboot zu fahren.

Wenn euch das Boot auf den Fotos bekannt vorkommt, dann liegt das daran, dass das Messboot kein besonderes Boot ist. Viel mehr ist mein Boot von der FES mit etlichen Sensoren, einigen dutzend Metern Kabel und einer riesigen Antenne ausstaffiert worden. Damit kann dann sehr viel gemessen werden:
Zunächst, wie lang mein Schlag ist. Das wird zum einen über den Weg des Rollsitzes gemessen und zum anderen über den Aus- und Rücklagewinkel an der Dolle. An den Skulls sind außerdem Dehnmessstreifen angebracht, die messen wie viel des Blattweges tatsächlich im Wasser stattfindet und ob ich auf beiden Seiten gleich stark ziehe. Außerdem sind auch unter meinem Stemmbrett Drucksensoren eingebaut worden. Zu guter letzt wird auch die Beschleunigung des Bootes gemessen. 

An dieser Stelle kommt dann die Antenne ins Spiel, die alle Messdaten live an den Messtechniker im Motorboot sendet.

Beschleunigung und Geschwindigkeit meines Bootes bei unterschiedlichen Schlagzahlen
Zwei Tage  später kommt dann eine Mail mit den Ergebnissen. Ein paar Seiten Diagramme, bei denen ich mir teilweise vorstellen kann, was sie bedeuten sollen, teilweise aber auch nicht. Dazu die Kommentare des Messtechnikers:

"Schlagweite im Bereich von 99-96° auf stb und 96-93° auf bb, entspricht noch nicht der Orientierung, Vorlagewinkel zu gering, Länge im Endzug reduziert sich mit der SF"

"Mittelzugbetonter Schlag mit geringer Kraftwirkung und ungenügendem Ausziehen des Schlages im Endzug, aber insgesamt guter Vortriebsbildung"

Er hätte auch schreiben können: "Rudert komisch, kommt aber erstaunlicherweise trotzdem vorwärts"

Markus ist der Meinung, dass der Mensch zwar viel Ahnung von den Kurven hat, aber eher wenig von der Rudertechnik. Er entschließt sich deshalb, nochmal unseren Landestrainer zu fragen. Ich bin gespannt, welche Diagnose der stellt.
Svenja interpretiert (aus den Kurven): "Na ja, dass ist doch das, was Markus dir schon immer im Training sagt."  Mein Fazit: Über den Sinn und Unsinn von Diagnosemethoden werden wir wohl noch ein wenig weiterstreiten.





Bilder von den Norddeutschen Meisterschaften

Vergangenes Wochenende hatte ich mal wieder das große Los gezogen: Norrdeutsche Meisterschaften. Natürlich fand der Leichtgewichtseiner Samstag abends um halb 6 statt, und genauso selbstverständlich durfte ich auch am Sonntag morgen um 8 wieder zum Vorlauf antreten, und selbstverständlich konnte ich mir auch das vorletzte Rennen am selben Tag nicht nehmen lassen...

Samstag

Irene und Svenja werden 7. im Doppelzweier





Für Lea gibt es endlich eine Medallie im Juniorinneneiner
Bis ich dann endlich dran war, war leider der Kameraakku leer. Gewonnen habe ich den Leichtgewichts-Einer trotzdem.

Sonntag

Der Sonntag war mit 6 Läufen eine echte Härteprobe für mich. Im Einer und im Vierer mussten jeweils Vor- Hoffnungs- und Finallauf bestritten werden. Dazu gabs noch kräftig Gegenwind, so dass man auch richtig viel vom Rennen hatte...
Auf dem Weg zum Start
Zweiter Platz für mich im Fraueneiner































Ohne high five und Maskottchen geht hier gar nichts.




























 
Am Ende wirds Platz 6 im Doppelvierer
 

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